Extra Natives Olivenöl

Die gezielte Kultivierung von Oliven lässt sich bis weit in die Antike zurückverfolgen. Bereits die Hebräer, Ägypter, Griechen und Römer kannten und schätzten ihre herbe Frucht. Auf Kreta ist die Olive nachweislich seit 6000 v. Chr. eines der wichtigsten Nahrungsmittel. Der Begriff Olive stammt vom lateinischen Oliva ab, das wiederum vom urgriechischen Elaíva abgeleitet ist. Auf der Iberischen Halbinsel konnte sich der lateinische Name allerdings nicht durchsetzen. Das liegt wohl an der 800-jährigen Anwesenheit der Araber dort. Aus deren Name für die Olive Al-Zaytun wurde z.B. im Portugiesischen Azeitona. Olivenbäume brauchen trockene Wärme und vertragen viel Sonne und karge Böden. Deshalb finden sie im Mittelmeerklima ideale Wachstumsbedingungen. In den heißen Sommern ziehen sie mit ihren bis zu sechs Meter langen Wurzeln das Wasser aus dem Boden. Es existieren weit über 150 Sorten. Bei sorgfältiger Pflege werden die Bäume einige hundert Jahre alt und in Einzelfällen bis zu 20 Meter hoch. Mehrere tausend Jahre alte Exemplare stehen auf Sardinien, Kreta, dem griechischen Festland oder in Mazedonien. In Portugal findet man die ältesten Bäume mit weit über 1000 Jahren Alter an der Algarve. Die ersten Früchte trägt ein Olivenbaum, je nach Art, nach etwa vier bis zehn Jahren. Im Schnitt bringt ein Baum pro Jahr rund 20 Kilogramm Oliven ein. Das entspricht ungefähr drei bis vier Litern Olivenöl. Den Geschmack des Öls bestimmt nicht nur die Olivensorte, sondern auch der Reifezustand. Oliven reifen im Herbst und Winter. Ihre Farbe wechselt von grün in dunkles Violett bis fast Schwarz. Der Reifegrad der Oliven bestimmt hauptsächlich den Geschmack. Zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember geerntete Oliven ergeben ein kräftigeres, leicht grünliches Öl. Später geerntete Oliven ergeben mildere, goldgelbe Öle. Die Oliven für die besten Öle immer noch von Hand gepflückt. Meistens werden sie mit einem langen Stock vom Baum abgeschlagen und fallen auf ein Netz, welches unter dem Baum auf dem Boden liegt. Bei genug Platz und passender Bodenbeschaffenheit werden auch kleine Rüttelmaschinen verwendet. Auch hier fallen hauptsächlich die reifen Oliven vom Baum. Große Betriebe benutzen zur Ernte Pflückmaschinen, die automatisch durch die Zwischenräume der in Reihen gepflanzten Olivenbäume fahren. Bei dieser Methode gelangen jedoch häuftig zusätzlich Äste und Blätter in die Ernte, die die Qualität des Öls mindern können.